22.11.2025

325 neue Handwerksmeister erhalten ihre Meisterbriefe

Präsident Jörg Dittrich fordert deutlich mehr Unterstützung für das Handwerk und für die Karrierepläne der Geehrten

Eine neue Handwerker-Generation steht bereit. 325 neue Meister – 55 Frauen und 270 Männer – sind am heutigen Samstag (22. November 2025) in der Messe Dresden geehrt worden. Bei der Meisterfeier der Handwerkskammer Dresden erhielten sie vor mehr als 2.000 geladenen Gästen – darunter zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Handwerk – ihre Meisterbriefe.

Sie können nun selbst ausbilden, Führungspositionen einnehmen, ein Unternehmen gründen oder als Nachfolger weiterführen und werden so das Handwerk und die Region in den nächsten Jahren maßgeblich prägen. Ganz nach dem Motto der Meisterfeier „Meister 2025: Wir können alles, was kommt.“, werden die neuen Handwerksmeister sich einmischen und ihre Ideen einbringen.

Angesichts der aktuell lahmenden Konjunktur und der stagnierenden Wirtschaft appellierte Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, an Politiker sowohl im Bund als auch im Land mehr für das Handwerk und die neue Generation an Handwerksmeistern zu tun: „Das Handwerk und der Mittelstand müssen endlich in den Fokus der Wirtschaftspolitik rücken. Denn diese Unternehmen sind von zentraler Bedeutung für den Erfolg der Wirtschaft und des Landes: 99 Prozent aller Unternehmen in Sachsen sind Mittelständler. Sie stellen 72 Prozent der Arbeitsplätze und bilden 70 Prozent aller Lehrlinge aus. Doch viele von ihnen sind enttäuscht. Sie fragen sich, wo die Entlastungen bleiben und wie die Wirtschaft angekurbelt werden soll.“

Notwendig seien endlich der spürbare Abbau der Bürokratie, die Senkung der Energiepreise für alle sowie Entlastungen bei den Sozialabgaben. Zudem müssten die neuen Handwerksmeister, die ein Unternehmen gründen oder übernehmen wollen, stärker gefördert werden. „Die überbordende Bürokratie raubt wertvolle Arbeitskraft und Zeit. Das schreckt viele junge Meister ab, einen Betrieb zu gründen oder zu übernehmen“, so Jörg Dittrich.

Zugleich mahnte er auch eine Erhöhung des Meisterbonus im Freistaat Sachsen an. Das Land zahlt aktuell 2.000 Euro Zuschuss an alle neuen Meister aus dem Freistaat. Mit Verweis auf andere Bundesländer – so geben etwa das Land Niedersachsen und das Land Bremen neuen Meistern 4.000 Euro – sprach sich der Präsident der Handwerkskammer Dresden für eine Verdopplung des Meisterbonus in Sachsen aus und erinnert damit auch an ein Wahlkampfversprechen der sächsischen CDU aus dem Landtagswahlkampf.

„Außerdem treibt uns die große Sorge um, dass das Prinzip der Fach- und Teillosvergabe bei öffentlichen Aufträgen immer mehr auf der Strecke bleibt. Das ist eindeutig sehr zum Nachteil kleiner und mittlerer Betriebe. Die Fach- und Teillosvergabe muss bleiben. Alles andere ist eine Missachtung des Mittelstandes“, so der Präsident der Handwerkskammer Dresden.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer betonte: „Die neuen Handwerksmeisterinnen und -meister belegen eindrucksvoll, welches Potenzial an Kraft, Können und Zukunft im sächsischen Handwerk steckt. Sie übernehmen künftig Verantwortung und tragen maßgeblich zur wirtschaftlichen Stärke Sachsens bei. Der Freistaat Sachsen steht fest an Ihrer Seite. Gemeinsam arbeiten wir daran, die Rahmenbedingungen für das Handwerk weiter zu optimieren – damit Ihre Ideen gedeihen und der Freistaat auch künftig von Ihrem Wissen, Ihrem Engagement und Ihrem Unternehmergeist profitiert.“

Arzt, Wissenschaftler und Bestseller-Autor Prof. Dr. Volker Busch, war Festredner der Meisterfeier. Der Autor von „Kopf hoch! Mental gesund und stark in herausfordernden Zeiten“ sprach zum Thema „Digitale Herausforderungen mit mentaler Stärke meistern“.

Zahlen und Fakten

In insgesamt 26 Handwerksberufen haben die 325 frischgebackenen Meister ihren Abschluss gemacht. Die größte Gruppe – insgesamt 36 – stellen in diesem Jahr die Kraftfahrzeugtechniker. Es folgen die Elektrotechniker mit 35 neuen Meisterabsolventen, die Bäcker (23), Zimmerer (21), Tischler (21) und Orthopädieschuhmacher (20).

Die jüngsten Handwerksmeister sind 20 Jahre alt, der älteste Absolvent hat mit 53 Jahren sein Meisterstudium erfolgreich absolviert.

Die 55 Frauen und 270 Männer kommen aus 14 deutschen Bundesländern. Lediglich aus Bremen und dem Saarland sind keine Absolventen für ihren Abschluss in die Region Dresden aufgebrochen.

Neben den 325 neuen Handwerksmeistern wurden auf der Meisterfeier auch elf neue Geprüfte Betriebswirte (HwO) geehrt. Die vier Frauen und sieben Männer können mit ihrem erfolgreichen Abschluss eine breite Vielfalt an
Tätigkeiten in verschiedenen betrieblichen Positionen eines Unternehmens wahrnehmen. Der Geprüfte Betriebswirt (HwO) entspricht nach dem Qualifikationsrahmen dem Master-Abschluss.